Stadtsportbund (SSB) entwickelt neue Projekte
Geras Kindern mangelt es an motorischen Fähigkeiten. Zumindest im Durchschnitt. Im Ostthüringer Vergleich belegen Kinder der Stadt Gera nach Auswertung von Bewegungschecks den letzten Platz. Einher geht das mit dem schon bekannten Negativrekord sporttreibender Kinder im Vergleich zu den anderen kreisfreien Städten Thüringens. Der Landessportbund Thüringen (LSB) teilte dies per Veröffentlichung der Ergebnisse der Bewegungschecks der Thüringer Drittklässler mit. Mit seinem Programm „Bewegte Kinder = Gesündere Kinder“ (BeKiGeKi) untersuchte er thüringenweit die motorischen Fähigkeiten aller Kinder in den dritten Klassen.
„Im Vergleich zum Landesdurchschnitt ist es den Sportvereinen unserer Stadt schon gelungen, mehr Kinder im Alter bis zu sechs Jahren für ein regelmäßiges Sporttreiben zu gewinnen, bei den Kindern im Schulalter müssen wir noch aufholen“, sagt Andreas Kinder, Präsidiumsmitglied für Kindersport im Stadtsportbund Gera e.V. (SSB). Im vergangenen Jahr hat der Vereinssport seine Kooperationen mit Schulen ausgebaut. Mit seinem Projekt „Sportvereine zu den Kindern“ unterstützt der Sportbund seine Mitglieder, neue Wege zur Gewinnung von Kindern zu gehen. „Inwieweit diese Maßnahmen schon Erfolge zeigen, können wir erst im kommenden Winter sehen, wenn die Motoriktests wieder durchgeführt werden. Deswegen werden wir weitere Angebote unterstützen, die Mädchen und Jungen in die Sportvereine bringt“ so Kinder.
Im Rahmen der Sportarena haben 15 Sportvereine Angebote für Kinder präsentiert. Der SSB hatte alle Drittklässler zum Schnuppern eingeladen. 55 nahmen das Angebot an. Die Ergebnisse der Tests zeigen allerdings auch, dass sich die meisten wenig motorisch begabten Kinder auf nur einige Schulen konzentrieren. In Zusammenarbeit mit dem LSB will man nun ein weiteres Projekt anstreben. Ab August soll ein zusätzlicher Trainer genau dort Kinder zum Sporttreiben animieren. Deswegen bewirbt sich der SSB für das Programm „Zusatzangebote für Schüler*innen mit motorischen Auffälligkeiten“ des LSB. Das Projekt ist auf fünf Modellregionen in Thüringen limitiert. Gefördert werden soll die Anstellung eines Trainers in Teilzeit. „Kinder zum Sport zu bewegen, ist eine wichtige Investition in die Zukunft. Nicht nur für den Sport in Gera, sondern für alle Lebensbereiche in der Stadt“, betont Kurt Dannenberg, Präsident des Stadtsportbundes Gera e.V. „Die Zusammenarbeit mit den Schulen und Horten scheint uns im Ergebnis der Tests eine sinnvolle Strategie zu sein“.